SENIOREN schätzen

Seniorinnen und Senioren im Landkreis Mittelsachsen

Ältere Menschen sind bereits heute ein großer und wichtiger Teil der Gesellschaft und auch perspektivisch die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe. Diese Entwicklung zeigt sich im Landkreis Mittelsachsen, aber auch weit darüber hinaus (vgl. Landkreis Mittelsachsen 2020, S. 56, Statistisches Bundesamt 2021). Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Menschen, die 65 Jahre und älter waren, 28 Prozent an der Gesamtbevölkerung Mittelsachsens. Davon wiederum waren knapp 14 Prozent hochbetagt, d.h. 85 Jahre alt und älter. Der Anteil ist steigend. Die 2020 veröffentlichte 7. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen sagt in zwei Varianten unterschiedliche Entwicklungen für das Jahr 2035 voraus: Es ist zu erwarten, dass der Anteil älterer Menschen im Landkreis Mittelsachsen weiter steigt, Seniorinnen und Senioren werden zukünftig ein gutes Drittel der Bevölkerung ausmachen.

Regional unterschiedliche Entwicklungen

Eine kleinräumige Betrachtung des Altenquotienten im 2. Sozialbericht des Landkreises Mittelsachsen weist auf eine regional unterschiedliche demografische Entwicklung hin. Obwohl der Altenquotient seit 2014 in allen mittelsächsischen Kommunen gestiegen ist, differiert die Veränderungsrate zwischen einigen Kommunen sehr stark. Auf diese Entwicklungen gilt es mit adäquaten Maßnahmen zu reagieren, um die sozialräumliche Versorgung perspektivisch zu sichern.

Altersarmut – ein Thema?

Altersarmut ist bisher kein „brisantes“ Thema im Landkreis Mittelsachsen, die Sozialberichterstattung der letzten Jahre weist jedoch auf eine leichte Zunahme der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter hin. Diese Entwicklung trifft auch auf den Bezug von Wohngeld zu. Diese Befunde können ein Indiz für die Zunahme prekärer Lebenslagen im Alter sein.

Pflege rundum

Mit der zunehmenden Alterung wird auch das Thema Pflege relevanter. Der Landkreis Mittelsachsen hat 2011 begonnen ein umfassendes Pflegenetz aufzubauen, dass Betroffene und ihre Angehörigen von der Beratung bis hin zur Versorgung in Sachen Pflege unterstützt. Mit dem Pflegesorgentelefon wurde ein anonymes und kostenfreies Präventionsangebot geschaffen, das Pflegenden und Pflegebedürftigen in Mittelsachsen seit Ende 2021 zur Verfügung steht. Eine Pflegesituation kann sich sehr herausfordernd gestalten. Das Pflegesorgentelefon dient dann als vertrauliche Anlaufstelle, wenn Pflege überfordert oder zu Hilflosigkeit führt. Das Pflegesorgentelefon ist bisher in Sachsen einmalig. Der Fokusbericht „Älterwerden in Mittelsachsen“, der voraussichtlich im Herbst dieses Jahres erscheint, betrachtet das Thema Pflege auch anhand aktueller statistischer Daten tiefergehend.

Gute Versorgung und würdevolle Begleitung am Lebensende

Palliative Versorgung und hospizliche Begleitung kann Teil der ambulanten und stationären Pflege sein, findet aber vor allem durch ambulante Hospizdienste, in stationären Hospizen und in Krankenhäusern statt. Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung ermöglichen schwerstkranken und sterbenden Menschen durch Nähe, Zuwendung und individuelle medizinische und pflegerische Betreuung (u.a. durch Symptom- und Schmerzlinderung) den bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität am Lebensende. Der Fokus ist dabei auf den kranken Menschen gerichtet, jedoch erfahren auch Angehörige und Nahestehende Begleitung.

Generationen verbinden

Neben den Aspekten der ökonomischen, politischen und kulturellen Teilhabe sind besonders die Punkte Partizipation und Teilhabe am sozialen Leben bedeutende Elemente der guten Lebensqualität im Alter. Die Einbindung in soziale Netzwerke ist ein wichtiger Baustein für gelingendes Altern im Sozialraum. Ehrenamtliches Engagement bietet zahlreiche Möglichkeiten der Teilhabe und des Teilhabens.

Ausblick

Der nächste Blogbeitrag erscheint am 31. Mai 2022 unter der Überschrift WOHNEN in Mittelsachsen.
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