Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben: Das Bundesprogramm rehapro und das Projekt „Kopfstand“

Arbeit ist nicht nur ein Mittel zur Existenzsicherung, sondern auch ein wichtiger Teil unseres Lebens, der uns Selbstwertgefühl, soziale Kontakte und Sinngebung gibt. Doch für einige Menschen gestaltet sich der Zugang zum Arbeitsmarkt schwierig, insbesondere für diejenigen, die mit gesundheitlichen Herausforderungen kämpfen. In der Region Döbeln gibt es ein Projekt, das Betroffenen neue Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben eröffnet: „Kopfstand“, ein innovatives Angebot im Rahmen des Bundesprogramms rehapro.

Was ist „Kopfstand“?

„Kopfstand“ ist ein mehrjähriges Projekt, das darauf abzielt, Menschen mit dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen neue Perspektiven zur Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben zu eröffnen. Das Projekt läuft seit November 2021 bis Ende Oktober 2026 und bietet ein speziell zugeschnittenes Beratungs- und Unterstützungsangebot. Es ist ein „on top“-Angebot, das die vorhandenen Möglichkeiten der Unterstützung im Leistungsbereich des SGB II in der Region Döbeln ergänzt und erweitert. Ein besonderes Merkmal von „Kopfstand“ ist die räumliche Unabhängigkeit vom Jobcenter, was eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre schafft.

Die Philosophie hinter „Kopfstand“

„Kopfstand“ steht für mehr als nur die Suche nach einem Arbeitsplatz.

Es geht darum, vorbeugend zu handeln, also Prävention vor Rehabilitation zu fördern. Dabei wird auf Freiwilligkeit sowie Veränderungsbereitschaft der Teilnehmenden gesetzt. Der Name „Kopfstand“ symbolisiert einen Perspektivwechsel und die Betrachtung von Problemen aus einem anderen Blickwinkel. Hier geht es für die Teilnehmenden um Mut und den Willen zur Veränderung. Die Beratung erfolgt auf Augenhöhe und es findet eine mehrdimensionale Betrachtung der gesundheitlichen Beeinträchtigungen statt. Dabei werden sowohl physische als auch psychosoziale Herausforderungen in den Blick genommen.

Ziele und Angebote von „Kopfstand“

Die Ziele von „Kopfstand“ sind ambitioniert und zugleich realistisch. Das Projekt strebt die Entwicklung niederschwelliger Präventionsangebote speziell für langzeitarbeitslose Menschen an. Sie sollen bei physischen und psychischen Problemstellungen frühzeitig angesprochen und ins psychosoziale Versorgungssystem vermittelt werden. Kopfstand zielt insbesondere auf die psychosoziale Stabilisierung der Teilnehmenden. Aber auch Gesundheit, Mobilität und Beweglichkeit werden angesprochen und gestärkt. Dies soll ganzheitlich zur Verbesserung des körperlichen und psychischen Wohlbefindens führen.

Gleichzeitig wird angestrebt, bei Betroffenen eine Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens zu erreichen. Unterschiedlichste Präventionskurse, die in Kleingruppen durchgeführt werden, u.a. zu Selbstfürsorge, Kommunikation und Präsentation, aber auch zu Fitness und Ernährung sind Angebotsbausteine des Projektes.

Ein besonderer Fokus liegt darauf, für Teilnehmende im Kopfstand-Projekt eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, anstatt eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Mit einer beruflichen Neu- oder Umorientierung kann es gelingen, in eine gesundheitlich angemessene Beschäftigung vermittelt zu werden. Durch die Begleitung und Unterstützung durch zwei Gesundheitsmentor:innen wird die individuelle Selbstfürsorge gefördert, und es erfolgt eine Vermittlung in geeignete Begleitangebote.

Mehr als nur ein Projekt: „Kopfstand“ als Wegbereiter

„Kopfstand“ ist mehr als nur ein Projekt. Es ist ein Wegbereiter für eine bessere berufliche und soziale Teilhabe von Menschen, die mit gesundheitlichen Herausforderungen leben. Durch den Aufbau neuer Kooperationen und eine bessere Vernetzung trägt „Kopfstand“ dazu bei, innovative Ansätze zu erproben und umzusetzen.

Das Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen – Zentrum für Psychosoziale Medizin und die Diakonie Döbeln unterstützen das Projekt. Eine wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida.

Weitere Informationen und Kontakt

Mehr Informationen zu „Kopfstand“ und dem Bundesprogramm rehapro finden Sie unter www.rehapro-kopfstand.de.

Bei Fragen oder Interesse können Sie sich gerne per E-Mail an jobcenter-mittelsachsen.rehapro@jobcenter-ge.de wenden.

Telefonisch erreichen Sie das Team unter 03727/9966789.

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