Im Norden des Landkreises Mittelsachsen, angrenzend an die Landkreise Nordsachsen, Meißen und Leipziger Land, liegt die Sozialregion 6: Nord (Döbeln). Ein Alleinstellungsmerkmal dieser Region ist, dass die in ihr gebündelten acht kreisangehörigen Kommunen zumeist städtisch geprägt sind.
Land & Leute
Die Sozialregion 6: Nord (Döbeln) ist mit 62.041 Einwohnerinnen und Einwohnern zum Stichtag 31.12.2021 die bevölkerungsreichste Sozialregion des Landkreises Mittelsachsen. Insgesamt 20,7 Prozent der mittelsächsischen Bevölkerung leben hier. Dabei ist das Verhältnis von Frauen (31.037) und Männern (31.004) im Jahr 2021 nahezu ausgewogen.
Auch in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) entwickelt sich die Bevölkerungszahl rückläufig. Innerhalb von 10 Jahren (von 2011 bis 2021) hat die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um insgesamt 4.051 Personen abgenommen.
Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung beträgt im Jahr 2020 4,0 Prozent und hat sich seit 2018 um 0,2 Prozentpunkte erhöht.
Auch in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) entwickelt sich die Bevölkerungszahl rückläufig. Innerhalb von 10 Jahren (von 2011 bis 2021) hat die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um insgesamt 4.051 Personen abgenommen.
Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung beträgt im Jahr 2020 4,0 Prozent und hat sich seit 2018 um 0,2 Prozentpunkte erhöht.
Ein Blick in die Gemeinden der Sozialregion 6: Nord (Döbeln)
Die Stadt Döbeln ist mit 23.232 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Kommune der Sozialregion. Als ehemalige Kreisstadt ist Döbeln Sitz verschiedener Einrichtungen der Landkreisverwaltung. Eher ländlich geprägt ist die Gemeinde Großweitzschen, in der 2.675 Menschen ihr Zuhause haben. In Hartha leben zum Stichtag 31.12.2021 6.813 Einwohnerinnen und Einwohner, die Kommune hat seit 2011 den größten Bevölkerungsverlust in der Region zu verzeichnen (-11 Prozent). In der Muldestadt Leisnig und den dazugehörigen Ortsteilen leben 8.207 Mittelsächsinnen und Mittelsachsen, damit ist die Kommune die drittgrößte der Sozialregion. In Ostrau, gelegen in der Lommatzscher Pflege, wohnen 3.500 Menschen. Die Stadt Roßwein hingegen hat mehr als doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner (7.369). Die zweitgrößte Kommune ist die Stadt Waldheim mit einer Bevölkerungszahl von 8.932. Zschaitz-Ottewig ist mit 1.313 Bürgerinnen und Bürgern die kleinste Gemeinde der Sozialregion 6: Nord (Döbeln). Aus diesem Grund steht zum 01.01.2023 ein Zusammenschluss mit der Gemeinde Ostrau zur Landgemeinde Jahnatal an. Hervorzuheben ist, dass der Rückgang der Bevölkerungszahl in Zschaitz-Ottewig innerhalb der Sozialregion am geringsten ist.
Jung & Alt
Durch ausgewählte Kennzahlen lässt sich die Bevölkerungs-struktur der Region noch näher betrachten: Im Jahr 2021 wurden 457 Kinder geboren, das sind 23 Geburten mehr als im Vorjahr (434). Die Anzahl der Gestorbenen (1.232) liegt im Jahr 2021 ebenfalls über den Werten von 2020 (1.070). Inwiefern die Corona-Pandemie einen Einfluss auf die Sterbezahlen hat, bleibt zu untersuchen.
Der Anteil der älteren Bevölkerung über 65 Jahre hat sich in den vergangenen 10 Jahren stetig erhöht und beträgt zum Stichtag 31.12.2021 29,2 Prozent. Damit liegt der Anteil der Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung minimal über dem Landkreiswert von 29,1 Prozent.
Circa 15 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) sind im Jahr 2021 minderjährig. Der Anteil der unter Dreijährigen an der Gesamtbevölkerung beträgt 2,2 Prozent.
Der Jugendquotient, der das Verhältnis der Bevölkerung unter 20 Jahren zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter darstellt, beträgt 2021 31,1 und hat sich seit 2010 konstant erhöht. Der Jugendquotient der Sozialregion liegt damit leicht unter dem Landkreiswert von 31,8. Der Anteil der Älteren in Bezug auf die erwerbsfähige Bevölkerung (Altenquotient) beträgt 54,0 und liegt dabei minimal über dem Landkreiswert (54,1).
Eine vertiefende Betrachtung der demografischen Situation findet sich – auch mit Fokus auf eine zeitliche Entwicklung – im 2. Sozialbericht des Landkreises Mittelsachsen sowie in den regelmäßig erscheinenden Gemeindeprofilen der kreisangehörigen Kommunen.
Der Anteil der älteren Bevölkerung über 65 Jahre hat sich in den vergangenen 10 Jahren stetig erhöht und beträgt zum Stichtag 31.12.2021 29,2 Prozent. Damit liegt der Anteil der Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung minimal über dem Landkreiswert von 29,1 Prozent.
Circa 15 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) sind im Jahr 2021 minderjährig. Der Anteil der unter Dreijährigen an der Gesamtbevölkerung beträgt 2,2 Prozent.
Der Jugendquotient, der das Verhältnis der Bevölkerung unter 20 Jahren zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter darstellt, beträgt 2021 31,1 und hat sich seit 2010 konstant erhöht. Der Jugendquotient der Sozialregion liegt damit leicht unter dem Landkreiswert von 31,8. Der Anteil der Älteren in Bezug auf die erwerbsfähige Bevölkerung (Altenquotient) beträgt 54,0 und liegt dabei minimal über dem Landkreiswert (54,1).
Eine vertiefende Betrachtung der demografischen Situation findet sich – auch mit Fokus auf eine zeitliche Entwicklung – im 2. Sozialbericht des Landkreises Mittelsachsen sowie in den regelmäßig erscheinenden Gemeindeprofilen der kreisangehörigen Kommunen.
Arbeit & Materielle Unterversorgung
Wie in anderen Sozialregion auch, ist der Anteil der Erwerbsfähigen an der Gesamtbevölkerung in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) leicht rückläufig und beträgt im Jahr 2020 54,4 Prozent. Kontinuierlich steigend ist hingegen die Beschäftigungsquote in der Region, sie liegt bei 73,5 Prozent und damit im „Mittelfeld“ im Vergleich zu den anderen Sozialregionen des Landkreises.
Arbeit bzw. eine Erwerbstätigkeit ist ein wichtiger Baustein für die soziale Teilhabe, der nicht allen Menschen zur Verfügung steht: 2.138 Menschen waren 2020 arbeitslos. Im Blick zu behalten ist die Tatsache, dass der Anteil arbeitsloser Jugendlicher an der entsprechenden Bevölkerungsgruppe in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) mit 4,5 Prozent unter allen Sozialregionen am höchsten ist. Die Jugendberufsagentur Mittelsachsen bietet Orientierung, Beratung und Unterstützung beim Übergang von Schule und Beruf.
Der Bezug von Mindestsicherungsleistungen (ohne Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) ist rückläufig, die Quote liegt 2020 bei 6,5 Prozent. 2,3 Prozent aller Haushalte der Sozialregion beziehen Wohngeld als staatlichen Zuschuss zum angemessenen und familiengerechten Wohnen.
Der Anteil sogenannter Bedarfsgemeinschaften mit Kindern, also Haushalte, deren Einkommen hauptsächlich durch Transferleistungen gedeckt wird, ist leicht rückläufig. Dennoch leben in 22,2 Prozent aller Bedarfsgemeinschaften Minderjährige, d.h. diese Kinder und Jugendlichen sind von materieller Unterversorgung betroffen. Das Bildungs- und Teilhabepaket setzt hier unterstützend an, um Benachteiligung entgegenzuwirken.
Alleinerziehende bzw. Ein-Eltern-Familien tragen ein besonders hohes Armutsrisiko. Nicht immer lassen sich familiäre Aufgaben und Erwerbstätigkeit vereinen. Die Quote der Alleinerziehenden-Bedarfsgemeinschaften an allen Bedarfsgemeinschaften beträgt 16,5 Prozent. Immaterielle Unterstützung können (alleinerziehende) Familien mit Kindern unter drei Jahren über das ehrenamtliche Projekt „Familienpaten“ erhalten. Fachlichen Rat oder Begleitung in der Erziehung können Eltern von Kindern und Jugendliche zudem durch die sogenannten Hilfen zur Erziehung empfangen. Die Inanspruchnahmequote der Hilfen zur Erziehung beträgt 2021 in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) 2,5 Prozent. Die Quote ist damit die höchste unter allen Sozialregionen und ähnlich hoch wie in der Stadt Freiberg (2,4 Prozent).
Arbeit bzw. eine Erwerbstätigkeit ist ein wichtiger Baustein für die soziale Teilhabe, der nicht allen Menschen zur Verfügung steht: 2.138 Menschen waren 2020 arbeitslos. Im Blick zu behalten ist die Tatsache, dass der Anteil arbeitsloser Jugendlicher an der entsprechenden Bevölkerungsgruppe in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) mit 4,5 Prozent unter allen Sozialregionen am höchsten ist. Die Jugendberufsagentur Mittelsachsen bietet Orientierung, Beratung und Unterstützung beim Übergang von Schule und Beruf.
Der Bezug von Mindestsicherungsleistungen (ohne Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) ist rückläufig, die Quote liegt 2020 bei 6,5 Prozent. 2,3 Prozent aller Haushalte der Sozialregion beziehen Wohngeld als staatlichen Zuschuss zum angemessenen und familiengerechten Wohnen.
Der Anteil sogenannter Bedarfsgemeinschaften mit Kindern, also Haushalte, deren Einkommen hauptsächlich durch Transferleistungen gedeckt wird, ist leicht rückläufig. Dennoch leben in 22,2 Prozent aller Bedarfsgemeinschaften Minderjährige, d.h. diese Kinder und Jugendlichen sind von materieller Unterversorgung betroffen. Das Bildungs- und Teilhabepaket setzt hier unterstützend an, um Benachteiligung entgegenzuwirken.
Alleinerziehende bzw. Ein-Eltern-Familien tragen ein besonders hohes Armutsrisiko. Nicht immer lassen sich familiäre Aufgaben und Erwerbstätigkeit vereinen. Die Quote der Alleinerziehenden-Bedarfsgemeinschaften an allen Bedarfsgemeinschaften beträgt 16,5 Prozent. Immaterielle Unterstützung können (alleinerziehende) Familien mit Kindern unter drei Jahren über das ehrenamtliche Projekt „Familienpaten“ erhalten. Fachlichen Rat oder Begleitung in der Erziehung können Eltern von Kindern und Jugendliche zudem durch die sogenannten Hilfen zur Erziehung empfangen. Die Inanspruchnahmequote der Hilfen zur Erziehung beträgt 2021 in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) 2,5 Prozent. Die Quote ist damit die höchste unter allen Sozialregionen und ähnlich hoch wie in der Stadt Freiberg (2,4 Prozent).
Schülerinnen, Schüler & Perspektiven
Wie gesund sind junge Mittelsächsinnen und Mittelsachsen? Die Daten der alljährlichen Schuleingangsuntersuchung sind ein wichtiger Bestandteil des Sozialmonitorings des Landkreises, zeigen sie doch den Gesundheitszustand einer gesamten Alterskohorte auf. Knapp ein Viertel (23,7 Prozent) der im Schuljahr 2020/21 untersuchten Kinder zeigen Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, 13 Prozent der in der Region lebenden Schulanfängerinnen und Schulanfänger sind übergewichtig. Der 2. Sozialbericht des Landkreises Mittelsachsen verweist weiterführend auf Zusammenhänge zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit.
Das Bildungsangebot in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) ist umfassend: Schülerinnen und Schüler können hier von der ersten Klasse bis zum Abitur lernen, Schulen in freier Trägerschaft bereichern das staatliche Angebot. Mehr als ein Drittel (36,2 Prozent) aller Schülerinnen und Schüler der Region besuchen im Schuljahr 2020/21 eine Grundschule, 30,6 Prozent sind Oberschülerinnen und Oberschüler und 23,1 Prozent besuchen ein Gymnasium. Der Anteil der Förderschülerinnen und Förderschülern an allen Schülerinnen und Schülern beträgt 10,0 Prozent. Vier Schulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten gibt es in der Region. Die Zahl derer, die die Schule ohne einen Abschluss verlassen, ist rückläufig. In der statistischen Betrachtung nicht erfasst werden Kinder und Jugendliche, die in der Sozialregion leben, aber außerhalb dieser eine Bildungseinrichtung besuchen. Inbegriffen sind jedoch aus anderen Regionen einpendelnde Schülerinnen und Schüler.
Das Bildungsangebot in der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) ist umfassend: Schülerinnen und Schüler können hier von der ersten Klasse bis zum Abitur lernen, Schulen in freier Trägerschaft bereichern das staatliche Angebot. Mehr als ein Drittel (36,2 Prozent) aller Schülerinnen und Schüler der Region besuchen im Schuljahr 2020/21 eine Grundschule, 30,6 Prozent sind Oberschülerinnen und Oberschüler und 23,1 Prozent besuchen ein Gymnasium. Der Anteil der Förderschülerinnen und Förderschülern an allen Schülerinnen und Schülern beträgt 10,0 Prozent. Vier Schulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten gibt es in der Region. Die Zahl derer, die die Schule ohne einen Abschluss verlassen, ist rückläufig. In der statistischen Betrachtung nicht erfasst werden Kinder und Jugendliche, die in der Sozialregion leben, aber außerhalb dieser eine Bildungseinrichtung besuchen. Inbegriffen sind jedoch aus anderen Regionen einpendelnde Schülerinnen und Schüler.
INKLUSION & leben
Andauernde psychische und körperliche Erkrankungen und damit einhergehende Einschränkungen (Schwerbehinderungen) können zu reduzierten Teilhabemöglichkeiten führen. Ein Schwerbehindertenausweis dient als Nachweis der Schwerbehinderung und bietet bestimmte Nachteilsausgleiche. 12,1 Prozent der Bevölkerung in der Sozialregion besitzen im Jahr 2020 einen gültigen Schwerbehindertenausweis, das sind in absoluten Zahlen 7.559 ausgegebene Ausweise. Die meisten Inhaberinnen und Inhaber sind Seniorinnen und Senioren: Knapp 63 Prozent aller ausgegebenen Schwerbehindertenausweise entfallen auf Personen, die 65 Jahre und älter sind.
Gemeinsam gestalten
Um auf kommunaler Ebene gelingend gestalten zu können, ist Bürgerbeteiligung eine Form, den Menschen vor Ort eine Stimme zu geben und sie in Entscheidungen einzubeziehen. Folgende drei Beispiele aus der Sozialregion 6: Nord (Döbeln) stehen hier exemplarisch für Beteiligungsformen im Landkreis Mittelsachsen:
Mit der Gründung eines Seniorenbeirats im Jahr 2020 in der Stadt Döbeln wurde ein Gremium geschaffen, dass die Belange der älteren Generation aufgreift und als Mittler zur Kommunalverwaltung dient.
Auch im Zusammenhang mit der Zusammenlegung der Gemeinden Ostrau und Zschaitz-Ottewig wurde Bürgerbeteiligung großgeschrieben: Die Einwohnerinnen und Einwohner der beiden fusionierenden Kommunen stimmten im Juni dieses Jahres in Form eines Bürgerentscheides über die Vereinigung und über den künftigen Namen der neuen Gemeinde ab.
In der Gemeinde Roßwein steht ein Bürgerhaushalt zur Verfügung, um Projekte (z.B. Veranstaltungen, bauliche Maßnahmen, Anschaffung technischer Ausstattung) in der Kommune durchzuführen, die das Leben in der Stadt bzw. in den Ortsteilen lebenswerter machen und dem Gemeinwesen dienen.
Mit der Gründung eines Seniorenbeirats im Jahr 2020 in der Stadt Döbeln wurde ein Gremium geschaffen, dass die Belange der älteren Generation aufgreift und als Mittler zur Kommunalverwaltung dient.
Auch im Zusammenhang mit der Zusammenlegung der Gemeinden Ostrau und Zschaitz-Ottewig wurde Bürgerbeteiligung großgeschrieben: Die Einwohnerinnen und Einwohner der beiden fusionierenden Kommunen stimmten im Juni dieses Jahres in Form eines Bürgerentscheides über die Vereinigung und über den künftigen Namen der neuen Gemeinde ab.
In der Gemeinde Roßwein steht ein Bürgerhaushalt zur Verfügung, um Projekte (z.B. Veranstaltungen, bauliche Maßnahmen, Anschaffung technischer Ausstattung) in der Kommune durchzuführen, die das Leben in der Stadt bzw. in den Ortsteilen lebenswerter machen und dem Gemeinwesen dienen.
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