Der Zensus 2022 war eine umfassende Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung in Deutschland, die alle zehn Jahre durchgeführt wird. Die letzte Zensus-Erhebung fand im Jahr 2011 statt, aufgrund der Coronapandemie fand die erneute Befragung verzögert statt. Nun sind erste Ergebnisse verfügbar.
Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Mittelsachsen
Zum 15. Mai 2022 leben laut Zensus 2022 297.712 Menschen im Landkreis Mittelsachsen. Laut der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 waren es zum gleichen Stichtag 301.176 Einwohner:innen.
Der Zensus 2022 bestätigt, dass vor allem jüngere Menschen in städtische Gebiete abwandern, während der Anteil der älteren Bevölkerung steigt. Besonders die Dörfer und kleineren Gemeinden spüren die Auswirkungen des demografischen Wandels, da dort oft ganze Generationen wegziehen, um in Großstädten breitere Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten zu finden.

Die Stadt Freiberg als Hochschulstandort konnte zwar relativ stabile Bevölkerungszahlen aufweisen, jedoch lässt sich auch hier ein Rückgang der Einwohner:innenzahlen außerhalb der Stadtgrenzen feststellen. Die größte Abweichung im Vergleich zur Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 zeigen die Gemeinden Rossau (-4,7 Prozent), Großschirma (-3,6 Prozent) und Weißenborn (-3,2 Prozent) auf. Das bedeutet beispielsweise für Rossau ein Defizit von 162 Menschen. Königsfeld (+1,1 Prozent) und Erlau (+0,8 Prozent) hingegen haben höhere Bevölkerungszahlen zu verzeichnen.
Haushalte & Familien im Fokus
Gebäude- und Wohnungszählung
Trotzdem bietet dieser Leerstand auch Potenzial. In Zeiten von Nachhaltigkeitsdebatten und dem Bedarf an bezahlbarem Wohnraum könnten vermehrt Anreize zur Sanierung und Umnutzung bestehender Gebäude geschaffen werden. Besonders für junge Familien und Rückkehrende ließe sich so attraktiver Wohnraum im ländlichen Raum schaffen.

Bildung und Erwerbstätigkeit


Fazit: Chancen und Herausforderungen für Mittelsachsen
Gleichzeitig bieten sich Chancen, insbesondere durch die gezielte Förderung von Sanierungen und Investitionen in die Infrastruktur. So könnte Mittelsachsen langfristig wieder mehr an Attraktivität gewinnen – vor allem für Rückkehrer:innen und junge Familien. Auch die Nähe zu großen Industriestandorten schafft Potenziale für wirtschaftliches Wachstum.

Ausgewählte Ergebnisse werden zudem im 3. Sozialbericht für den Landkreis Mittelsachsen präsentiert und analysiert. Der dritte Sozialbericht erscheint in Kürze. Um die Veröffentlichung nicht zu verpassen, abonnieren Sie gern den Newsletter von www.mittelsachsen-sozial.de.