Zukunft gemeinsam gestalten
- Integrierte Sozialplanung Landkreis Mittelsachsen, Sozialpolitische Handlungsfelder
Die demografischen Veränderungen treffen Mittelsachsen besonders spürbar: Immer weniger junge Menschen, ein wachsender Anteil älterer Menschen und eine geringe Rückkehrquote stellen die Region vor große Aufgaben. Gleichzeitig wächst der Fachkräftemangel weiter. Nach einer aktuellen KOFA-Studie (01/2025) wird das Beschäftigungswachstum in ländlichen Regionen künftig ausschließlich durch internationale Fachkräfte getragen. Für Mittelsachsen bedeutet das: Internationale Fachkräfte sind nicht nur eine Chance – sie sind eine Notwendigkeit.
Hinzu kommt die regionale Wirtschaftsstruktur: Rund 98 Prozent der Unternehmen in Mittelsachsen sind kleine und mittlere Betriebe. Vielen fehlen Ressourcen und Strukturen, um Fachkräfte aus aller Welt erfolgreich zu gewinnen, zu qualifizieren und zu halten. Erfahrungen, etwa der Vereinigten Gesundheitseinrichtungen Mittelsachsen, zeigen: Fachkräftebindung gelingt nur, wenn auch die soziale Integration funktioniert. Deshalb muss die soziale Komponente zwingend Teil jeder nachhaltigen Integrationsstrategie sein.
Inhaltsverzeichnis
Was Integra Mittelsachsen erreichen will
Das Projekt Integra Mittelsachsen hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration von Migrant:innen in Arbeit und Gesellschaft langfristig zu stärken. Der Ansatz ist breit gefächert und verbindet Wirtschaft, Bildung und Zivilgesellschaft:
- Stärkung regionaler Unternehmen: Unterstützung bei Fachkräftesicherung und interkultureller Öffnung
- Gezielte Qualifizierungswege: Kombination aus Berufssprache und Praxisanteilen
- Förderung sozialer Teilhabe: Begegnungen ermöglichen und Vereine stärken
- Abbau bürokratischer Hürden: Weiterentwicklung digitaler Lösungen und Informationsangebote für Arbeitgeber:innen, Migrant:innen und Zivilgesellschaft

Quelle: Landratsamt Mittelsachsen
Startschuss und erste Schritte
Am 23. Mai 2025 fiel mit einer Kick-off-Veranstaltung im Landratsamt der offizielle Startschuss für Integra Mittelsachsen. Mehr als 20 Partner aus Wirtschaft, Bildung, Verwaltung und Zivilgesellschaft sind bereits Teil des Netzwerks und treffen sich regelmäßig – digital und vor Ort. Zu den Partnern zählt auch die Hochschule Mittweida, Fakultät Soziale Arbeit.
Aktuell wird eine Angebotsanalyse durchgeführt: Welche Strukturen gibt es bereits? Wo liegen die Herausforderungen? Welche Potenziale sind noch ungenutzt? Begleitend entsteht eine gemeinsame Wissensbasis mit Kennzahlen, Interviews und Umfragen, die Einblicke in die Bedarfe und Perspektiven der Zielgruppen geben soll.
Der nächste Meilenstein steht Ende September 2025 bevor: Dann wird das Netzwerk wichtige Akteure und Zielgruppen für das Projekt gemeinsam weiter konkretisieren.
Blick nach vorn
Die Projektlaufzeit ist bis Ende 2026 in einer Entwicklungsphase angelegt. Ziel ist ein tragfähiges Zukunftskonzept für Mittelsachsen – erarbeitet mit und für die Menschen vor Ort. Nach einer erfolgreichen Antragsstellung soll eine Umsetzungsphase folgen, in der Ideen praktisch erprobt und schrittweise ausgeweitet werden.
Langfristig soll Integra Mittelsachsen Modellcharakter entwickeln: als Beispiel dafür, wie Integration in strukturschwachen Regionen nachhaltig gelingen kann – mit Vorteilen für Wirtschaft, Gesellschaft und jeden einzelnen Menschen.
Integra Mittelsachsen ist Teil des Netzwerks „Zukunft Region“ und wird mit Bundesmitteln des Ministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.


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