Internationaler Tag der älteren Generationen
- Sozialberichterstattung
Am 1. Oktober wurde weltweit der Internationale Tag der älteren Generationen (Weltaltentag) begangen – ein Tag, der älteren Menschen Sichtbarkeit gibt und daran erinnert, dass Altern ein bedeutender und wertvoller Teil des Lebens ist. Die Lebensleistungen von Senior:innen und ihr gesellschaftlicher Beitrag sollen stärker gesehen und wertgeschätzt werden.
Zugleich soll der demografische Wandel mit seinen Herausforderungen und Chancen in die Öffentlichkeit gerückt werden.
Inhaltsverzeichnis

Unter dem Motto „JA zum Alter“ ruft die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) dazu auf, das Älterwerden als positive, selbstbestimmte Lebensphase zu begreifen und die Solidarität zwischen den Generationen zu stärken.
Verschiedene Akteure im Landkreis Mittelsachsen nutzten den Weltaltentag, um „JA zum Alter“ zu sagen und ihre Angebote vorzustellen. So beteiligte sich u.a. das Deutsche Rote Kreuz Freiberg-Rochlitz e.V. mit einer öffentlichkeitswirksamen Kreide-Aktion und der Caritasverband für das Dekanat Meißen e.V. präsentierte am Standort Döbeln Unterstützungsangebote für Menschen mit Pflegebedarf und pflegende Angehörige sowie den Ambulanten Hospizdienst. Darüber hinaus ermöglicht dort eine seniorengerechte E-Rikscha Unternehmungen in die Umgebung, gemeinsam mit dem Treibhaus Döbeln e.V. werden Tablet- und Smartphonekurse für Senior:innen angeboten.

Quelle: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Freiberg-Rochlitz e.V.
Wandel der Altersbilder – von Fürsorge zu selbstbestimmter Teilhabe
Dieser Wandel zeigt sich in vielen Bereichen: Menschen bleiben länger gesund, sind technikaffiner, engagieren sich ehrenamtlich und gestalten aktiv ihr Umfeld. Alter ist heute vielfältig – und das ist eine Chance für die ganze Gesellschaft.

Quelle: Hessbeck Photography
Mittelsachsen - gemeinsam älter werden
Auch im Landkreis Mittelsachsen verändert sich die Altersstruktur deutlich. Das Durchschnittsalter lag 2024 bei 48,8 Jahren – Tendenz steigend. Dabei lassen sich regional starke Unterschiede beobachten. Während Striegistal mit einem durchschnittlichen Alter von 46,4 Jahren eher eine junge Kommune ist, weist die Gemeinde Hartha mit 52,7 Jahren das höchste Durchschnittsalter in Mittelsachsen auf. In der Betrachtung ist jedoch zu beachten, dass beispielsweise das Vorhandensein von stationären Pflegeeinrichtungen Einfluss auf diese Kennzahl hat.
Mit dem Eintritt der sogenannten Babyboomer-Generation in den Ruhestand wächst die Gruppe der älteren Menschen weiter an.
Der Altenquotient, also das Verhältnis älterer Menschen (über 65 Jahren) zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20 bis 65 Jahre) beträgt 2024 56,8 und wird für 2040 auf 64,8 prognostiziert. Das heißt, in Zukunft werden auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter knapp 65 Menschen über 65 Jahren kommen.
Doch der demografische Wandel bedeutet nicht nur Herausforderungen, sondern auch Potenzial: Erfahrung, ehrenamtliches Engagement und soziale Verantwortung prägen das gesellschaftliche Leben in unseren Städten und Gemeinden.
So sind beispielsweise in den Freiwilligen Feuerwehren Mittelsachsens rund 700 Kameradinnen und Kameraden über 60 Jahre aktiv – etwa 14 Prozent aller Mitglieder. Viele weitere engagieren sich in Vereinen, Nachbarschaften, Kirchengemeinden oder Seniorenbeiräten (vgl. 2. Sozialbericht, S. 308ff. ). Dieses Engagement verdient Anerkennung – denn es ist Ausdruck gelebter Solidarität über Generationen hinweg.
Für ein gutes Leben im Alter
Ein gutes Altern hängt stark von den Lebensbedingungen vor Ort ab: von Mobilität, Begegnungsräumen, Gesundheit, Pflege, digitaler Teilhabe und der Möglichkeit, aktiv zu bleiben.
Die kommunale Daseinsvorsorge spielt dabei eine zentrale Rolle – sie schafft die Strukturen, die Lebensqualität und Teilhabe ermöglichen (vgl. 9. Altersbericht 2025, S. 246).

Quelle: Hessbeck Photography
Deshalb entwickelt der Landkreis Mittelsachsen derzeit eine seniorenpolitische Strategie.
In einem breiten Beteiligungsprozess – gemeinsam mit dem Seniorenbeirat des Landkreises, der Pflegekoordination Mittelsachsen, der Arbeitsgruppe Geronto-Demenz-Pflegenetz und weiteren Partnern – werden die Bedarfe, Wünsche und Perspektiven älterer Menschen gesammelt und analysiert. Eine von Masterstudierenden der Sozialen Arbeit im Sommer 2025 durchgeführte Befragung älterer und älter werdender Menschen bietet dafür eine fundierte Datenbasis.
Schwerpunktthemen sind:
- Gesundheit und Pflege
- Soziale Integration und bürgerschaftliches Engagement
- Wohnen und Wohnumfeld
- Bildung, Kultur und Freizeit
- Mobilität, Digitalisierung und Barriereabbau
Ziel ist eine integrierte, zukunftsorientierte Politik, die das Älterwerden in Mittelsachsen aktiv gestaltet – gemeinsam mit den Menschen, die es betrifft.
Ihre Meinung zählt:
Auch Bürger:innen sind eingeladen, sich mit Ideen, Erfahrungen oder Anregungen an der Strategieentwicklung zu beteiligen.
Schreiben Sie an sozialplanung@landkreis-mittelsachsen.de
Weitere Ansprechpartner & Programme zum Thema Älterwerden im Landkreis Mittelsachsen
- Seniorenrat Rochlitz: https://www.rochlitz.de/bildung-und-soziales/seniorenrat
- Seniorenbeirat Döbeln: https://www.doebeln.de/leben-in-doebeln/senioren/seniorenbeirat
- Netzwerk Mittweida: ESF Plus-Programm „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“
- VfB Mittweida: Projekt MITtenDRIN 60.0
- AWO Freiberg: ESF Plus-Programm „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“
- Caritasverband Meißen (Standort Döbeln): Seniorenprojekte
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